11.07.2025

Wohlfühloase statt Hitzeinsel

Stadträtin Ulli Sima und unsere BV Stvin Julia Lessacher waren bei den ersten Baumpflanzungen am Naschpark dabei. Und somit wird Mariahilf mit 70 neuen Bäumen, viel Begrünung und Abkühlungsmöglichkeiten wieder klimafitter.

Aus Parkplatz wird blühender Naschpark: Die ersten Bäume sind da         

Bauarbeiten laufen auf Hochtouren – 6.820 m² Grün- und Freifläche mit knapp 70 Bäumen entsteht

Die umfassende Verwandlung von Wiens größter innerstädtischer Hitzeinsel schreitet zügig voran. Ganz nach dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ wird der Parkplatz zwischen den Wienzeilen Schritt für Schritt in einen 6.820 m² großen, einladenden Aufenthaltsort mit knapp 70 Bäumen, viel Begrünung und Abkühlungsmöglichkeiten umgestaltet. Wie von vielen Anwohner:innen gewünscht, entsteht hier eine weitläufige Grünoase mitten in der Stadt, die den klingenden Namen „Naschpark“ erhalten wird. Der beliebte Flohmarkt bleibt dabei erhalten. Der Park wird auf jenem Teil des ehemaligen Parkplatzes umgesetzt, der nicht für den Flohmarkt gebraucht wird. Die ersten Bäume wurden bereits geliefert und werden nun schrittweise eingesetzt. Planungsstadträtin Ulli Sima und unsere BV Stvin Julia Lessacher waren bei der ersten Pflanzung vor Ort und zeigten sich erfreut über den Fortschritt und die sichtbare Veränderung.

„Gerade in diesem Sommer spüren wir, wie wichtig Begrünung, Kühlung, Entsiegelung und Schatten in der Stadt sind. Daher freue ich mich nach langen Jahren der Bürger*innen-Beteiligung und Planung nun besonders auf die baldige Fertigstellung. Mit dem Naschpark erfüllen wir hier den großen Wunsch der Anwohner:innen nach Grünflächen.Wir haben uns trotz der statischen Herausforderungen auf der Fläche dafür eingesetzt, überall wo es möglich war, große Bäume zu pflanzen, insgesamt setzen wir so entlang der Rechten Wienzeile, wo es mehr Platz für größere Wurzeln gibt, 5 XXL-Bäume“, betont Planungsstadträtin Ulli Sima.

Größte Herausforderung: Park auf 100-jährigem „Dach“

Die neuen Bäume kommen aus einer spezialisierten Baumschule und wurden gezielt für den Naschpark ausgewählt. Gepflanzt werden unter anderem Seidenbäume, Judasbäume, Blumen-Eschen, Lederhülsenbäume, Zierapfelbäume und Mispeln. Es handelt sich um großkronige und teils mehrstämmige Arten, die zum Teil bereits über 25 Jahre alt sind und schnell Schatten spenden und dem Park eine besondere Atmosphäre verleihen. Die Planungen für das Areal waren besonders herausfordernd, da sich die Fläche direkt über dem um die Jahrhundertwende errichteten Wienflussgewölbe und der U-Bahn befindet. Der neue Park wird auf der über 100 Jahre alten Überdachung gebaut. Die Oberfläche ist dort teilweise nur 70 cm stark, deshalb musste jeder einzelne Baumstandort genau geprüft werden. Die komplexen statischen und bauphysikalischen Bedingungen erforderten zudem aufwändige Maßnahmen im Untergrund. Um die Wölbung vor großflächiger Wurzelausbreitung zu schützen, schirmt eine weitflächige Stahlbetonplatte samt wurzelfester Folie mit Schutzbeton das Gewölbe ab. Zum U4-Tragwerk mussten zusätzliche seitliche Stützmaßnahmen erfolgen.

Raus aus dem Asphalt. Ein Park für Groß und Klein

Mit dem 6.820 m² großen Naschpark entsteht mitten in Mariahilf ein begrünter, angenehm gekühlter Freiraum für Groß und Klein. Wo früher Autos standen, lädt künftig ein vielseitig gestalteter Park zum Treffen, Erleben und Entspannen ein. Schattige Pergolen, gemütliche Sitzgelegenheiten, Picknicktische, Hängematten und Liegewiesen schaffen Raum für Erholung und gemeinsames Miteinander. Ein Balanciergerät für Kinder und ein kleiner Aussichtspunkt mit Blick ins Wiental runden das Angebot ab. 

Bürger:innenwünsche werden zur Realität

„Die Wünsche der Bürger:innen werden Realität. Aus der Asphaltwüste wird eine begrünte Oase“, erklärt Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Julia Lessacher und führt aus. „Am Beginn der Umgestaltung stand eine breite Beteiligung der Bürger:innen, die sehr klare Ergebnisse brachte. Sie wünschen sich einen begrünten, konsumfreien Ort zum Verweilen, einen Platz für regionale Produkte und den Erhalt des Flohmarkts. Wir setzen das nun um. Es werden 70 Bäume gepflanzt und Grünflächen angelegt. So entsteht ein Ort, der gut für das Klima ist. Trotz der technischen Herausforderungen durch das historische Wienflussgewölbe schaffen wir mit dem Naschpark genau jenen grünen Freiraum, den sich die Menschen gewünscht haben.“

Der Entstehungsprozess dieses nun bald vollendeten Vorhabens begann bereits 2021 und war getragen von einer umfassenden Einbindung der Bürger:innen und Expert:innen.  Eine breit angelegte Bürgerbeteiligung legte mit den Themen Begrünung, Erhalt des Flohmarkts, Platz für regionale Produkte und der ausreichenden Berücksichtigung konsumfreier Zonen die wesentlichen Vorgaben für die Pläne zur Neugestaltung fest.  Auf Basis dessen wurde ein EU-weiter Ideenwettbewerb gestartet. Die 9 Sieger:innen des Wettbewerbs erarbeiteten in weiter Folge in einem kooperativen Verfahren einen gemeinsamen Masterplan für die große Hitzefläche. Der Masterplan fungierte in weiterer Folge als Grundlage für den Realisierungswettbewerb aus dem im Herbst 2023 schließlich das Architekturbüro Mostlikely und DnD Landschaftsplanung als Sieger hervorgingen. Im Herbst 2025 soll die klimafitte Neugestaltung zwischen den Wienzeilen abgeschlossen sein.

Rekordbilanz bei Begrünungsoffensive

Die Raus aus dem Asphalt-Projekte haben in der vergangenen Legislaturperiode 2020-2025 eine Rekordbilanz gebracht mit 344 Projekten in allen 23 Bezirken. 3.316 Bäume wurden gepflanzt, 2.745 Sitzmöglichkeiten errichtet und knapp 2.000 Quadratmeter Wasserspiel geschaffen. Mit der historischen Begrünungsoffensive Wiens haben die Grätzl eine massive Verbesserung des Mikroklimas und damit eine Aufwertung der Lebensqualität erfahren.

Alle Projekte gibt es auf der interaktiven Wien-Karte zum Entdecken https://wienwirdwow.at/ 

Personen die an diesem Artikel mitgewirkt haben:

Was dir auch gefallen könnte:

Verpasse keine Neuigkeiten: